Digitalisierung - Herausforderung für uns alle

Ein KAB Workshop bietet interessante Erkenntnisse

zu den Gedanken und Sorgen zum Thema Digitalisierung im Alltag

 

"Digitalisierung im Alltag"war die Überschrift des KAB Workshops am 04. Oktober 2019 im Wissenschaftszentrum Bonn.

 

Nachdem ich vor zwei Jahren eine hervorragende Veranstaltung zum Thema von der KAB in Köln besucht hatte, war ich diesmal wieder sehr gespannt und freute mich auf hochkarätigen Austausch.

 

Bei der diesjährigen Veranstaltung erwartete mich ein gänzlich anderes Format, ein Impulsvortrag war angekündigt, der Austausch Interessierter und  Workshopanteilen.

Der Workshopleiter und Vortragende Uwe Temme, KAB Diözesanvorsitzender, stellte in einem sehr kurzen Vortrag einige Thesen zur Digitalisierung dar.

 

Er formulierte das Ziel des Tages als das „Aufstellen diverser Thesen / Forderungen“.

 

 

 

Spannend an diesem Format und diesem Tag war der Austausch in einer sehr heterogenen Gruppe.

Die Teilnehmenden hatten sehr unterschiedliche Kenntnisstände und sehr unterschiedliche berufliche Hintergründe, ebenso war die Altersstruktur weitestgehend den Silversurfern und der Generation Golf zuzuordnen.

 

Aus dieser Heterogenität heraus ergaben sich sehr spannende Diskussionen und Erkenntnisse über den Status Quo der Beschäftigung mit dem Thema Digitalisierung.

 

Meine Beobachtung ergab, dass die ältere Generation viele Unsicherheiten und Ängste äußerte. Während die jüngeren noch im Arbeitsleben stehenden von einer gewissen Selbstverständlichkeit berichteten. Sie beschrieben Entgrenzung, Selbstverständlichkeit von permanenter Erreichbarkeit, Tempoverschärfung und massiver Arbeitsverdichtung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Allen gemeinsam sind die Fragen nach

  • den Chancen und Risiken
  • den Auswirkungen auf den Menschen

  • den ethischen Fragestellungen

  • den Auswirkungen auf Beruf und Ausbildung im Zusammenhang mit den Entwicklungen in der Arbeitswelt 4.0

  • den Auswirkungen auf die Bildung insgesamt

  • den speziellen Auswirkungen auf die unterschiedlichen generationsbezogenen Bevölkerungsgruppen (Jugendliche, Mittelager und Senioren)

 


 Keine Klaren Vorstellungen!?

Auffällig in dieser ersten Diskussion begleitend zum Vortrag erscheint mir, dass oft keine klare Vorstellung von „der Digitalisierung“ vorhanden ist bzw. eine sehr differente Definition und ein unklares Verständnis des Begriffes.

 

Daraus resultiert sicherlich, dass ich beobachten konnte, dass sich viele der Anwesenden scheinbar noch gar nicht bewusst sind, inwiefern und wie intensiv die Digitalisierungsprozesse in allen unseren Lebensbereichen bereits jetzt Einfluss nehmen.

 

Das Thema der Wirksamkeit des Menschen, der Einfluss des eigenen Handelns und die Frage der Haltung stand hier noch weitgehend außen vor – die Technik und die negativen Folgen dieser wurden zu Beginn der Veranstaltung (leider) sehr betont.

 

Digitalisierung ist Transformation ist Veränderung – und Veränderungen lösen in Menschen immer auch Verunsicherung aus. Hier hätte ich mir gewünscht, dass bereits im Vortrag auch die Chancen dargestellt worden wären. Die Hoffnungen und Chancen die genauso wie Risiken in jeder Veränderung und Transformation stecken.

 

 

Der ergänzende Besuch des Deutschen Museums Bonn mit dem Schwerpunkt Forschung und Technik nach 1945 hätte hier einen tollen Beitrag leisten können.

 

Leider wurd in der Führung der Blick nur in die Vergangenheit geworfen, an den wenigen Punkten die einen Blick in die Zukunft geben könnten – z.B. zum Thema KI – wurde vorbeigegangen. Einen Einblick in Virtual oder Augmented Reality wäre schön gewesen und hätten sicherlich die Einsatzmöglichkeiten beispielsweise für den Bereich der Qualifizierung von Menschen (be)greifbar gemacht.

 

Dies hätte die anschließende Gruppenarbeit und Diskussion vielleicht nochmal mehr bereichert. Dennoch war diese sehr fruchtbar und hat spannende Einblicke in die Vorstellungen, Bedürfnisse, Ängste und Idee der Menschen gegeben.

 

CHANCEN und RISIKEN - Ängste und Hoffnungen

Betrachtungen die als RISIKEN betrachtet werden

  • das Thema in alle Lebensbereiche hineinspielt und immer mehr Raum beanspruchen wird

  • das Leben schneller ist, permanente Wandel unser Leben bestimmt und somit Stress und Anforderungen steigen

  • die Vielfalt der Eindrücke, der Anforderungen, des Wissens steigen wird bzw. bereits gestiegen sind

  • es eine kontinuierliche, zum Teil rasante Weiterentwicklung besonders im Bereich der Industrie und Arbeitswelt gibt, die massive Auswirkungen auf die Lebens- und Berufswelt habt und haben wird

  • es Arbeitsverdichtungen gibt, Änderungen in  Arbeits- und Kommunikationsformen, als auch Änderungen in Organisations- und Hierarchiestrukturen

  • Berufe wegfallen und neue Berufe entstehen werden, Mitarbeiter sich anpassen müssen

  • das Thema Datenschutz und Datensicherheit nicht nur technisch und politisch reguliert werden soll, sondern dass die Eigenverantwortlichkeit der Nutzer eine elementare Rolle spielt

  • dass Datenschutz / Datensicherheit manchmal bereits an der Bequemlichkeit scheitern

  • den meisten von uns oftmals Kenntnisse fehlen um tatsächlich in der Lage zu sein die Dimensionen einzuschätzen

  • es nahezu unmöglich ist in allen Bereichen umfassendes Wissen zu haben, da es teilweise unüberschaubar ist. So dass es zum Teil sogar unmöglich ist zu erarbeiten, welches Wissen man tatsächlich benötigt.

  • permanentes und lebenslanges Lernen zwingend ist und dass die Lerninhalte massiv umfangreicher sin, als wir es bisher gewohnt sind

  • eine (durchaus berechtigte) Sorge um die Grenzen besteht, besonders über die Thematik der Überwachung durch Staaten und Konzerne

  • die Frage nach der Einflussnahme und den Manipulationsmöglichkeiten immanent ist

 

Betrachtungen die als CHANCEN betrachtet werden

  • viele Dinge sehr praktisch und bequem sind

  • es viele positive Entwicklungen im medizinischen Bereich ergeben

  • es viele Arbeitserleichterungen im körperlichen Bereich, aber auch bei Standardaufgaben gibt

  • Digitalisierung Flexibilität ermöglicht die z.B. die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie erleichtern kann

  • Digitalisierung Lern- und Bildungschancen für Menschen eröffnen kann, die räumlich, zeitlich und ggf. finanziell eingeschränkt sind

  • aber auch Chancen für sogenannte Geringqualifizierte oder körperlich oder kognitiv eingeschränkte Menschen entstehen, wenn die Technik die Prozesse individuell angepasst unterstützt

 


Ergebnisse der Gruppenarbeiten betonen sehr unterschiedliche Aspekte:

  1. Veränderungen im Alltag

  2. Veränderungen im Beruf

  3. Entwicklungen die mir nützen

  4. Persönliche Grenzen und (politische) Regulierungsbedarfe

Gemeinsam hat man im Austausch festgestellt, dass

  • das Thema in alle Lebensbereiche hineinspielt und immer mehr Raum beanspruchen wird
  • das Leben schneller ist, permanente Wandel unser Leben bestimmt und somit Stress und Anforderungen steigen

  • die Vielfalt der Eindrücke, der Anforderungen, des Wissens steigen wird bzw. bereits gestiegen sind

  • es eine kontinuierliche, zum Teil rasante Weiterentwicklung besonders im Bereich der Industrie und Arbeitswelt gibt, die massive Auswirkungen auf die Lebens- und Berufswelt habt und haben wird

  • es Arbeitsverdichtungen gibt, Änderungen in  Arbeits- und Kommunikationsformen, als auch Änderungen in Organisations- und Hierarchiestrukturen

  • Berufe wegfallen und neue Berufe entstehen werden, Mitarbeiter sich anpassen müssen

  • das Thema Datenschutz und Datensicherheit nicht nur technisch und politisch reguliert werden soll, sondern dass die Eigenverantwortlichkeit der Nutzer eine elementare Rolle spielt

  • dass Datenschutz / Datensicherheit manchmal bereits an der Bequemlichkeit scheitern

  • den meisten von uns oftmals Kenntnisse fehlen um tatsächlich in der Lage zu sein die Dimensionen einzuschätzen

  • es nahezu unmöglich ist in allen Bereichen umfassendes Wissen zu haben, da es teilweise unüberschaubar ist. So dass es zum Teil sogar unmöglich ist zu erarbeiten, welches Wissen man tatsächlich benötigt.

  • permanentes und lebenslanges Lernen zwingend ist und dass die Lerninhalte massiv umfangreicher sin, als wir es bisher gewohnt sind

  • eine (durchaus berechtigte) Sorge um die Grenzen besteht, besonders über die Thematik der Überwachung durch Staaten und Konzerne

  • die Frage nach der Einflussnahme und den Manipulationsmöglichkeiten immanent ist

 

Ebenso wurde im Austausch deutlich, dass

viele Dinge sehr praktisch und bequem sind

  • es viele positive Entwicklungen im medizinischen Bereich ergeben

  • es viele Arbeitserleichterungen im körperlichen Bereich, aber auch bei Standardaufgaben gibt

  • Digitalisierung Flexibilität ermöglicht die z.B. die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie erleichtern kann

  • Digitalisierung Lern- und Bildungschancen für Menschen eröffnen kann, die räumlich, zeitlich und ggf. finanziell eingeschränkt sind

  • aber auch Chancen für sogenannte Geringqualifizierte oder körperlich oder kognitiv eingeschränkte Menschen entstehen, wenn die Technik die Prozesse individuell angepasst unterstützt

     

    Meiner Ansicht nach sind die wichtigsten erarbeiteten Punkte:

  • Der Mensch gestaltet mit an der Umsetzung und der Regulierung der Möglichkeiten die sich durch die Digitalisierung ergeben.

  • Nicht nur die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen müssen gestaltet werden -  der Mensch muss im Mittelpunkt stehen.

  • Neben psychologischen müssen auch ethische Aspekte in den Fokus rücken.

  • Alle Bürger sollen befähigt werden die digitalen Entwicklungen weitmöglichst zu verstehen um über die Art der Nutzung selber entscheiden zu können. Hierzu gehört auch, dass die Befähigung Bildungsziel in der  allgemeinen, aber auch beruflichen Bildung ist.

  • BürgerInnen und Mitarbeiter müssen bei der Transformation mitgenommen werden, wir benötigen z.B. Multiplikatoren die sowohl im beruflichen, als auch im privaten Kontext aufklären, unnötige Ängste nehmen und ein realistisches Bild der Risiken und Chancen vermitteln

  • es ist unabdingbar, dass alle BürgerInnen niederschwelligen Zugang zu Qualifizierungs- und Informationsmöglichkeiten zu den Herausforderungen der Digitalisierung erhalten – nicht nur den technischen, sondern auch den ethischen

  • es ist immanent, dass bei dieser (gesellschaftlichen) Transformation alle Akteure – wie beispielsweise Politik, Staat, Unternehmen, Verbände, Erwerbstätige und alle anderen Bürgergruppen  - miteinander kommunizieren und zusammenwirken

     

    Über allem sollte meiner Ansicht nach stehen, dass der Mensch im Mittelpunkt steht – eine menschenwürdig gestaltete digitale Transformation.

     

    Das KAB Workshopfazit beinhaltet neun Thesen die beim Diözesantag vorgetragen und als Forderungen an Politik eingebracht werden sollen.

    Es wurde festgehalten, dass es Negatives und Positives gibt, dass die Digitalisierung da ist und immer weiter voranschreiten wird und dass hierbei unsere Aufgabe die Gestaltung ist.

     

    Es ist keine Frage mehr ob – sondern wie wir in einer digitalisierten Welt leben.

    Für mich als KAB und CDA Mitglied ist die Frage nach der Gestaltung der Arbeitswelt besonders wichtig, denn Arbeit ist mehr als Geld verdienen und beeinflusst die gesellschaftlichen Entwicklungen in einem ganz besonderen Maße.

    Mein persönlicher Schwerpunkt ist der Bereich #arbeitberufbildung, so dass meine Forderung ist:

Jeder Einzelne möge mitgestalten, so dass die digitalisierte Arbeitswelt dem Menschen nützlich ist und menschenwürdig gestaltet wird.

 

 

 

 

 

 

 

Risiken achtsam begegnen.

Chancen erkennen und nutzen.

Digitale Lebenswelt – menschenwürdig gestalten.

Gerne hätte ich en Link zu den Ergebnissen hier eingefügt, aber leider besteht dieser zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht.

Infos zur KAB gibt es unter www.kabdvkoeln.de

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