Da Vinci und Waffeln mit Schokosauce

 

Leonardo da Vinci hat ja viel erfunden – aber Waffeln?

Was hat bitteschön Da Vinci mit Waffeln zu tun? Nix, eigentlich. Und doch irgendwie schon, denn die da Vinci Ausstellung „Leonardo Da Vinci, the inventions of a genius“  findet vom 01.06.2017 bis zum 31.10.2017 in Brügge statt.
Und Belgische Waffeln sind legendär. Aber der Reihe nach.

Der Vorlauf:
Leonardo da Vinci gilt als Universalgenie (1452 – 1519). Das zdf schreibt: „Leonardo da Vinci - Maler, Erfinder, Ingenieur – ein Genie, stets seiner Zeit voraus. Im Xpo-Center im belgischen Brügge findet derzeit die größte da Vinci Ausstellung aller Zeiten statt.“

 

Wir sind beide sehr an technischen Ideen interessiert und haben deswegen zum Abschluss unseres Urlaubes einen Ausflug nach Brügge geplant, um dort die Ausstellung zu besuchen.

 

In den Vorankündigungen wurde die Ausstellung als „Interaktive Ausstellung“ beschrieben. Die Hompage des XPO Center Brügges (https://xpo-center-bruges.be/en/welcome/) spricht von der größten Da Vinci Ausstellung, betont die hohe Anzahl der Exponate, und dass die Besucher die Mechanismen  und Erfindungen benutzen können.

 

Da wir beide diesbezüglich als Spielkinder gewertet werden können, freuten wir uns ganz besonders auf diese interaktiven Elemente und fuhren die rund 300km von Düsseldorf nach Brügge frohen Mutes. Schön war, dass man die Eintrittskarten im Voraus online kaufen konnte und so sogar noch ein wenig sparte.


Die Vorabinformationen zur Organisation waren generell ganz gut, die Karten in der Tasche und der beschriebene Parkplatz im Prinzip direkt vor der Haustür.
Das XPO Center ist sehr schön gelegen im alten Johannisspital mit schönen Räumen und nettem Innenhof.

Die Ausstellung
Die Ausstellung an sich ist in verschiedene thematische Bereiche unterteilt.

 Jeder Ausstellungsraum hat sein eigenes Thema, Luftfahrt. Militär, Mechanik, Instrumente für verschiedene Bereiche, Hydraulik, Architektur und die Zeichnungen.

Jeder Raum war im Prinzip gleich gestaltet, die Exponate, ein Bildschirm auf dem eine 3D Animation eines Objektes in Endlosschleife ohne Erklärung gezeigt wird, einleitende Texte an großen Wänden und Beschreibungen an jedem Objekt.

 

Schön war, dass jeder Text sowohl in Niederländisch, Französisch und Englisch dargeboten wurde.

Ein wenig hatte ich ja die Hoffnung, dass auch Deutsch zu finden sei, da in Belgien auch Deutsch Regionalsprache ist – aber dem war nicht so. So hatte ich noch ein kostenloses Englisch-Lese-Training inkludiert.

Auch hatte ich auf einen Audioguide gesetzt, den es leider auch nicht gab. Ich bin aber auch verwöhnt. In der Cranachausstellung in Düsseldorf gab es einen solchen und das war toll.

 

Nun gut, dafür darf ich hier ja alles ausprobieren…. Dachte ich.

Dachte ich aber auch nur. Die angekündigten interaktiven Elemente waren leider sehr spärlich gesät.

Schniiiiiiiiiief. Nur eine Hand voll Exponate durften berührt und ausprobiert werden.

Das war sehr enttäuschend.

 

Nichtsdestotrotz war ein interessanter Einblick. All die Exponate als reale Modelle zu sehen, die Realwerdung der Skizzen und das Ausprobieren der (leider wenigen) interaktiven Modelle war schon schön.

Fazit:

 Leider etwas zu vollmundige Versprechungen gemacht und noch ein wenig Nachholbedarf bezüglich interaktiver Ausstellungsgestaltung. Hier täte eine Überarbeitung durch einen modernen Museumspädagogen der Ausstellung sicherlich gut, denn sie hat Potenzial.

 

Mit Audioguide, mehr Objekten zum Ausprobieren und ggfs. interaktiven Elementen wie Wissensquiz oder Spielen wäre der Spaßfaktor sicherlich deutlich zu steigern. Auch hätte ich es spannend gefunden, wenn gezeigt worden wäre (oh Mann soooooo viel Konjunktiv) in welcher Art und Weise und wo uns die Konzepte und Erfindungen heute überall begegnen.

 

Der Wuchtbrummenfaktor:

Viel Wuchtbrummenfaktor gab es in der Ausstellung nicht. Die Räume waren großzügig, ich lief nie Gefahr mit dem Popo für ein Drama zu sorgen und die angebotenen Stühle waren stabil und bequem. Besonders nett fand ich die Bänke im hellen Flur zwischen den Ausstellungsräumen.

Zum Glück wurden  die 300km pro Tour durchaus noch belohnt, denn die Belgischen Waffeln mit Schokoladensauce waren gigantisch lecker und Brügge eine sehenswerte Stadt.

 

Aber dazu hier mehr


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